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01-2017 Elektromobilität

Energiespartip 02/03 2017

Elektromobilität

 

Paris ist, wer hätte es gedacht, schon wieder in den Schlagzeilen, was Umweltschutz anbelangt. Diesmal beim PKW-Verkehr. Wer ein Elektrofahrzeug besitzt, der kennt die Frage Nr. 1, wenn er von Interessierten angesprochen wird: „Welche Reichweite hat Ihr Auto“. Im Oktober wurden nun auf dem Pariser Autosalon weitere 5 verschiedene Elektro-PKW vorgestellt, die Reichweiten zwischen 250 und 500 km besitzen. Auch neu, die ersten Hersteller sprechen von einer „Praxisreichweite“. Hat man hier etwa von den Verbrenner-Kollegen gelernt: deren Katalogangaben sind, was den Verbrauch angeht, in der Praxis stets weit entfernt von der Realität. Nur die Werte bzgl. der Abgase übertreffen diese Diskrepanzen noch zusätzlich. Dabei hat Bernhard Fleischmann, von der MZ, kürzlich seinen Kommentar zu E-Autos so treffend überschrieben mit: „Einzig die saubere Luft zählt“. Aber zurück zur Reichweite. Für den Käufer sind hier zwei Werte von Interesse. Erstens die Batteriekapazität. Sie wird in kWh angegeben. Heutige Modelle haben zwischen 20 - 33 kWh. Ausnahme ist ein amerikanisches Auto, da geht es bereits bis 100 kWh hoch. Zweiter Wert ist der Verbrauch per 100 km. Hier sind Werte zwischen 12 bis 17 kWh/100km häufig zu finden. So, damit kommt man nun schon zur Praxisreichweite: Batteriekapazität geteilt durch Verbrauch. Also ein Fahrzeug mit 22 kWh geteilt durch 16 kWh/100 km x 100 kommt also 138 km weit. Die Modelle 2017 haben bis zu 60 kWh an Bord. 400 km sind also in der Praxis drin. Da ist eine Pause auf der weiten Fahrt nun mit Kaffee und dem Nachladen für das E-Auto angesagt. Für den Raum Regensburg ergibt sich folgendes Bild, was die Ladestationen angeht: der Umkreis München hat rd. 163 Ladeplätze, Augsburg 61, Nürnberg 101, Stuttgart 467, Salzburg 78 und Wien 195 Ladepunkte. Regensburg nicht zu vergessen hat nun 51 Ladeplätze. Entlang der Deutschen Autobahnen werden aktuell sogenannte Schnelllader in Betrieb genommen. In einer Mittagspause von 1 h sind damit rd. 250 km Reichweite nachgeladen.

In Regensburg ist so ein Schnelllader am Eurorastpark, Ausfahrt Regensburg Harting in Betrieb. Häufig berichten Fahrer, die auf Elektroantrieb umgestiegen sind, vom deutlich entspannten Fahren, auch auf längeren Strecken.

Eine weitere Frage, die gestellt wird: Wo soll denn all der Strom herkommen? Hier gibt es eine einfache Faustformel. Pro 1.000 km Jahresfahrleistung wird 1 qm Photovoltaikfläche benötigt. Wer auf seiner Garage 20 qm installiert bekommt soviel Strom vom Dach, wie ein E-Auto für 20.000 km im Jahr benötigt. Dies beschreibt jedoch nur den Jahreswert. Natürlich kommt im Winter deutlich weniger Strom vom Dach und es ist auch bekannt, dass wir auch Wasserkraft, Biomasse und vor allem Windkraft brauchen. Die neuen Windräder, die entlang der A3, Richtung Nürnberg laufen, haben ihre größten Erträge in den Wintermonaten. Ein einziges dieser Windräder erzeugt soviel Strom, dass alle rd 300 E-Autos in Stadt und Land über 100.000 km jährlich fahren könnten. Anders gerechnet : 3.000 Sinzinger Elektroautos könnten mit einem 1/2 Energieertrag eines Windrades und 5 qm PV auf dem Dach 10.000 km jedes Jahr zurücklegen. Ein Vergleich wieviel Benzin und Diesel diese Anzahl von Fahrzeugen derzeit jährlich verbrennen bleibt hier ausgespart. Entscheidend ist wieviele E-Fahrzeuge, ob gewerblich, privat oder als soziale Einrichtung, möglichst bald fahren, denn die saubere Luft zählt.

 

Aufgestellt mit freundlicher Unterstützung der Agenda 21 Klimaschutz des Marktes Lappersdorf.

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